Today is Wednesday, June 18, 2025

If you can't have the best of everything, make the best of everything you have.

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Today's quote:

Sunday, May 18, 2025

Erich Kästner und der kleine Dienstag

 

 

All die Kinder meiner Generation verehrten Erich Kästner und sein Buch "Emil und die Detektive". Zu seinen Fans gehörte auch der acht Jahre alte Hans-Albrecht Löhr. Von dessen glühendem Fanbrief war Kästner so begeistert, dass er den persönlichen Kontakt suchte.

Als zwei Jahre später "Emil und die Detektive" verfilmt wurde, verschaffte er Hans-Albrecht sogar die Rolle des "kleinen Dienstag". Die Freundschaft zwischen dem Schriftsteller und dem Jungen wurde über die Jahre immer intensiver. Doch dann kamen die Nazis an die Macht. Kästners Bücher wurden verboten und öffentlich verbrannt und aus dem schwärmerischen Kind Hans wurde ein Rekrut des neuen Systems.

 

 

Dadurch erschienen die Unterschiede zwischen den ungleichen Freunden unüberbrückbar. Um den Jungen nicht zu gefährden, beendete Kästner den Kontakt mit einer Lüge. Während der "kleine Dienstag" dachte, sein Idol sei wie andere ins Exil gegangen, war dieser in Berlin geblieben. Wie sein Freund Erich Ohser arbeitete Kästner unter Pseudonym und hielt sich aus allem Politischen raus. Hans dagegen trat der Hitlerjugend bei, um nicht aufzufallen. Als die beiden sich nach Jahren wieder begegneten, wurde ihre Freundschaft auf eine schwere Probe gestellt.

 

 

"Kästner und der kleine Dienstag" ist auf die wahren Begebenheiten basiert, die Erich Kästner erst mit seinem Fan Hans-Albrecht Löhr zusammenführten und die zwei dann wieder voneinander entfremdeten. Die Entwicklung des Jungen und auch der anderer Kinder, die 1931 am Dreh von "Emil und due Detektive" mitgewirkt hatten, war für den Schriftsteller nur schwer erträglich, nicht zuletzt weil von den Dutzenden von Kinderdarstellern von "Emil und die Detektive" nur zwei den Krieg überlebten.

 

 

Aber Erich Kästner überlebte den Krieg mit Hilfe von sechzig Ufa-Mitarbeitern die nur wenige Wochen vor Kriegsende die Nazis vernarrten: sie reisten ins sichere Südtirol, angeblich, um dort den Durchhaltefilm "Das verlorene Gesicht" zu drehen. Auch der verfemte Autor Erich Kästner durfte mit falschem Paß mit ihnen nach Italien reisen und schrieb über dieses Schelmenstück.

Vierzig Jahre später war der Regisseur Breloer auf den Spuren von diesem nie gedrehten Film und produzierte zum hundertsten Geburtstag von Erich Kästners ein TV-Doku über dieses seltsame Ufa-Filmprojekt bei dem man zum ersten Mal über die Nazis lachen durfte. Ich kann dieses TV-Doku nirgendwo finden. Falls ihr wißt wo ich eine Kopie finden kann, schreibt mir bitte.

 


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