Und hier ist eine Leseprobe
Eine Insel nur für uns von Adrian und Nina Hoffmann soll ein autobiografischer Reisebericht sein, aber wie in den meisten Autobiografien wird auch hier ganz schön die Wahrheit massiert, denn so ganz Robinson Crusoe unterm Palmendach sah es überhaupt nicht aus - siehe hier.
Also, die Wahrheit ist das Nina und Adrian in einem Inselpalast wohnten welcher einmal im Lonely Planet Travel Guide als "probably the most exclusive and beautiful accommodation in Tonga ... one for celebrities" beschrieben wurde. Sie durften dort drinnen kostenlos wohnen als Gegenleistung dafür daß sie auf dieses Haus aufpassten während der Abwesenheit des Besitzers. Also nix da von wegen Robinson Crusoe.
Selbst in den vielen Zeitungsberichten vor der Erscheinung des Buches - siehe hier - wurde der Inselpalast nie erwähnt und nie gezeigt. Komisch!
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Der Besitzer der Insel, der Amerikaner Matt Muirhead, hatte mir schon geschrieben daß ein neuer 'Housesitter' für ein Jahre einziehen würde, und so schickte ich dem Adrian eine pdf-Version des Buches "An Island to Oneself" von dem er nie gehört hatte. Es muss ihm gefallen haben denn er verwandte dessen Titel sowie die Struktur auch für sein eigenes Buch.
Wenn man höflich sein will, dann sollte man dies nicht als authentischen Reisebericht sondern eher als Belletristik betrachten, es sei denn man wollte die "Wunderbare Reisen zu Wasser und zu Lande, Feldzüge und lustige Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen, wie er dieselben bei der Flasche im Zirkel seiner Freunde selbst zu erzählen pflegt", die sprichwörtlichen "Münchhausiaden", auch als Reiseberichte betrachten.
Leider hat sich der erste Satz im Buch, "vielleicht wäre es besser gewesen wir hätten nie eine einsame Insel betreten", verwahrheitet. Als er diesen Satz schrieb, hatte der Adrian noch keine Ahnung, wie alles kommen würde. Mit der Rückkehr in die Zivilisation hatte sich vieles verändert und die beiden sind geschieden. Wie Adrian dem Reporter Hendrik Gerstung hier erzählte, "Wir haben das sicher beide nicht so geplant. Aber das kennen wir aus der Inselzeit: Es kommt immer alles anders, als du denkst. Und ja – mich für meinen Teil zieht es noch immer an einsame Orte. Ich brauche das, keine Ahnung, warum."
Es wäre aber nett gewesen wenn sie ihr Buch dem Amerikaner Matt Muirhead gewidmet hätten, der es ihnen ermöglichte für ein ganzes Jahr kostenlos im schönsten und luxuriösten Resort von Tonga zu wohnen.