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Today's quote:
Friday, July 12, 2024
Erich Kästner fand die richtigen Worte dafür
Dreimal kam ich nach Braunschweig zurück: Ende 1967 als ich noch Deutscher war und die Möglichkeit hatte mich vielleicht noch einmal einzubürgern; und als Australier in kurzer Folge Mitte 1983 und Januar 1984 von meinen Arbeitsplätzen in Saudi-Arabien und Griechenland um Abschied zu sagen vom Vater, erst am Krankenbett und dann am Sarg.
Mir fehlten damals die Worte. Heute fand ich sie beim Erich Kästner:
Kleine Führung durch die Jugend
Und plötzlich steht man wieder in der Stadt,
in der die Eltern wohnen und die Lehrer
und andre, die man ganz vergessen hat.
Mit jedem Schritte fällt das Gehen schwerer.
Man sieht die Kirche, wo man sonntags sang.
(Man hat seitdem fast gar nicht mehr gesungen.)
Dort sind die Stufen, über die man sprang.
Man blickt hinüber. Es sind andre Jungen.
Der Fleischer Kurzhals lehnt an seinem Haus.
Nun ist er alt. Man winkt ihm wie vor Jahren.
Er blickt zurück. Und sieht verwundert aus.
Man kennt ihn noch. Er ist sich nicht im klaren.
Dann fährt man Straßenbahn und hat viel Zeit.
Der Schaffner ruft die kommenden Stationen.
Es sind Stationen der Vergangenheit!
Man dachte, sie sei tot. Sie blieb hier wohnen.
Dann steigt man aus. Und zögert. Und erschrickt.
Der Wind steht still, und alle Wolken warten.
Man biegt um eine Ecke. Und erblickt
ein schwarzes Haus in einem kahlen Garten.
Das ist die Schule. Hier hat man gewohnt.
Im Schlafsaal brennen immer noch die Lichter.
Im Amselpark schwimmt immer noch der Mond.
Und an die Fenster pressen sich Gesichter.
Das Gitter blieb. Und nun steht man davor.
Und sieht dahinter neue Kinderherden.
Man fürchtet sich. Und legt den Kopf ans Tor.
(Es ist, als ob die Hosen kürzer werden.)
Hier floh man einst. Und wird jetzt wieder fliehn.
Was nützt der Mut? Hier wagt man nicht zu retten.
Man geht, denkt an die kleinen Eisenbetten
und fährt am besten wieder nach Berlin.
Ich wanderte im Jahre 1965 vom (k)alten Deutschland nach Australien aus. In Erinnerung an das alte Sprichwort "Gott hüte mich vor Sturm und Wind und Deutschen die im Ausland sind" wurde ich in 1971 im Dschungel von Neu-Guinea australischer Staatsbürger. Das kostete mich nur einen Umlaut und das zweite n im Nachnamen - von -mann auf -man.
Australien war der Anfang und auch das Ende: nach fünfzig Arbeiten in fünfzehn Ländern - "Die ganze Welt mein Arbeitsfeld" - lebe ich jetzt im Ruhestand in Australien an der schönen Südküste von Neusüdwales.
Ich verbringe meine Tage mit dem Lesen von Büchern, segle mein Boot den Fluss hinunter, beschäftige mich mit Holzarbeit, oder mache Pläne für eine neue Reise. Falls Du mir schreiben willst, sende mir eine Email an riverbendnelligen [AT] mail.com, und ich schreibe zurück.
Falls Du anrufen möchtest, meine Nummer ist XLIV LXXVIII X LXXXI.
Notice to North American readers:
This blog is written in the version of English that is standard here. So recognise is spelled recognise and not recognize etc. I recognise that some North American readers may find this upsetting, and while I sympathise with them, I sympathise even more with my countrymen who taught me how to spell. However, as an apology, here are a bunch of Zs for you to put where needed.
Zzzzzz
Disclaimer
This blog has no particular axe to grind, apart from that of having no particular axe to grind. It is written by a bloke who was born in Germany at the end of the war (that is, for younger readers, the Second World War, the one the Americans think they won single-handedly). He left for Australia when most Germans had not yet visited any foreign countries, except to invade them. He lived and worked all over the world, and even managed a couple of visits back to the (c)old country whose inhabitants he found very efficient, especially when it came to totting up what he had consumed from the hotels' minibars. In retirement, he lives (again) in Australia, but is yet to grow up anywhere.
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