Mein Freund Horst lebt jetzt schon seit fast dreißig Jahren im Königreich von Tonga in der Südsee. Als ich ihn in 2006 während meiner Reise durch das Inselland traf, lebte er noch in einem kleinen gemieteten Haus am Strand auf der Insel von Lifuka.
In der "Hauptstadt" Pangai war auch während der 'rush hour' nichts los.
Selbst das Altersversorgungsamt sah ziemlich 'unversorgt' aus.
Ein anderer Deutscher - oder Deutschstämmiger - muß da mal große Pläne gehabt haben ein Busunternehmen aufzubauen. Daraus wurde aber nichts.
Horst hatte damals ein altes Holzboot (das ihm inzwischen geklaut worden ist) mit dem er sich durchs Fischefangen ernährte. Für einen Motor reichte es allerdings nicht und er lies sich abends an einem langen Seil auf das Meer treiben und zog sich daran nach erfolgreichem Fang wieder ans Land.
Auf den Nachbarinseln ist es ebenso ruhig: in Vava'u wollte ich Langusten essen. Die hatte man für den Tag angeboten aber an dem gleichen Tag war das Restaurant geschlossen.
Die Polizei hat so wenig zu tun daß ihr Auto schon lange nicht mehr fährt.
Die Lesehalle ist ein Schlafzimmer ...
... und der Portier im besten Hotel am Platz war auch am Pennen.
Die Empfangsdame musste ich erst aufwecken ehe ich mein Zimmer beziehen konnte.
Inzwischen ist der Horst auf eine noch kleinere Insel umgezogen.
Hier ist seine Anschrift, wenn ihr ihm in diesem verschlafenen Paradies schreiben wollt. Legt dem Brief aber etwas bei: vielleicht ein kleines Buch zum Lesen oder ein paar Samenpäckchen damit er sich etwas Gemüse anbauen kann oder einen kleinen Geldschein für ein Bierchen.
Ach ja, das Glück frei zu sein und die Freiheit glücklich zu sein.